Performative Installation über zwei Tage, 2013
Die Künstlerin Celia Sidler inszeniert mit der Tänzerin und Choreographin Nina Willimann eine aufgeladene Situation des Wartens. Während zwei Abenden reflektiert die Performance einen Zustand zwischen Ratlosigkeit und imminentem Aufbruch. Ein überheizter, stickiger Raum, der Boden mit Teppich ausgelegt und mit Spassartikeln aus Tischbomben übersäht, abgestandenem Prosecco in herumstehenden Gläsern und drei sitzengebliebenen Gästen, erinnert an eine verfrüht begonnene Silvesterparty, aus der bereits die Luft draussen ist.
Der für den Titel der Performance gewählte Slogan stammt von Chuck Prince, dem ehemaligen Chief Executive der amerikanischen Bank Citigroup, welcher bei Ausbruch der globalen Finanzkrise 2007 forderte, die Show solle einfach weitergehen. Inzwischen sind die Auswirkungen der Krise real spürbar geworden, und im Zuge dieser Erfahrungen bröckelt nun auch in vielen Köpfen der Glaube an das kapitalistische Dogma vom ewigen Wachstum. Als Alternative zur Metapher des «Immer-Weiter-Tanzens» wird hier eine Haltung der Tatenlosigkeit inszeniert: Während die Zuschauer darauf warten, dass die Tänzerinnen tanzen, werden sie selber zu Akteurinnen des Wartens.
- Performance
- Nina Willimann, Noémie Wyss, Paulina Alemparte Guerrero
- Konzept / Inszenierung
- Celia Sidler, Nina Willimann
- Text
- Claire Hoffmann und Nina Willimann
- Veranstaltungsorte
- deuxpiece, Basel